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Castles & Abbeys
~ In Schottland auf den Spuren des kleinen Vampirs, Oktober 2007 ~


4. Tag
Linlithgow - Dalmeny - Edinburgh

Heute wachte ich 10 Minuten bevor der Wecker klingelte auf. Also quälte ich mich aus dem Bett und ging duschen. Nach einem Frühstück mit Orangensaft, Toast und einem gekochten Ei fuhren wir mit dem Zug nach Linlithgow (vom Zug aus machte ich noch Bilder vom Niddry Castle), wo sich die Schule aus dem Kinofilm vom kleinen Vampir befindet. Verständlicher Weise konnten wir nicht hinein gehen, da die Kinder Unterricht hatten, aber das war auch nicht so wichtig. Hauptsache, ich hatte die Außenaufnahmen.


Low Port Primary School, Linlithgow

Rechts: Linlithgow Abbey

Als nächstes stand der Linlithgow Palace auf dem Programm. In dem weitläufigen Gemäuer, welches im 15. Jahrhundert auf den Ruinen einer älteren Vorgängerburg erbaut wurde, wurde 1542 Queen Mary of Scots geboren. Man erzählt sich von der geisterhaften Gestalt eines alten Mannes, welcher in langen, blauen Gewändern im Schloss umhergehen soll. Auch der blau gekleidete Geist von Margaret Tudor, Gattin von James IV., wurde hier in Aprilnächten mehrfach gesehen.


Linlithgow Palace

Die Sonne stand hinter den wuchtigen Mauern und warf ein lang gezogenes Schattenspiel der Burg mit geheimnisvoller Lichtstimmung bis hinunter zum See. Im Inneren konnte man sich in den zahllosen Gängen, Treppen und hohen Räumen mit verzierten Decken und Gesichtern aus Stein im Kamin geradewegs verlaufen, im unterirdischen Gefängnisgewölbe war es feucht und kalt, der überdimensionale Brunnen im Hof war mit einer Vielzahl Figuren verziert. Leider wurde der mittlere Treppenturm, einer von insgesamt fünf Türmen, gerade restauriert, so dass ein Teil der Innenfassade mit einem Gerüst umgeben war. In jedem Fall jedoch ein lohnendes Ziel.

Als nächstes wollten wir zum Hopetoun House nahe Queensferry, um welches sich ebenfalls eine Spukgeschichte rankt. Der Bus dort hin fuhr jedoch erst in einer Stunde, so dass wir eine Pause am See einlegten. Einzelne Boote glitten lautlos über das Wasser, am Ufer putzten sich Schwäne, welche sich pittoresk auf der Oberfläche spiegelten. Eine sehr entspannende Stimmung.

Der Bus nach Queensferry kam erst über zehn Minuten zu spät und fuhr schließlich einfach an der Haltestelle vorbei, wovon auch zwei ältere Damen "not amused" waren. Der nächste Bus wäre erst in zwei Stunden gekommen; so ließen wir das Hopetoun House zwangsläufig aus und fuhren mit dem Zug über Edinburgh nach Dalmeny (vor dem Dalmeny House aus dem frühen 17. Jahrhundert wurden die Außenaufnahmen für McAshton Manor im Kinofilm vom kleinen Vampir gedreht). Meine Hoffnung auf ein Taxi wurde schnell zerschlagen und so blieb uns nichts anderes übrig, als die über 3,5 Meilen (gut 5,5 Km) zu Fuß zu gehen.

Der Weg war wunderschön und in jedem Fall lohnenswert, aber mir an diesem Tag aufgrund schmerzender Füße einfach zu weit. So blieb es Birgit nicht erspart, mein Gejammer zu ertragen ;-)

Wir liefen durch immer wechselnde Landschaft entlang der Küste mit Blick auf die Forth Bridge, durch weitläufige Wälder mit Fasanen und Füchsen und vorbei an Hügeln, auf denen Schafe grasten. Nach etwa drei Meilen dachte ich, dass wir nun doch endlich mal ankommen müssten und zweifelte, ob wir überhaupt noch auf dem richtigen Weg seien. So ging ich vom bewaldeten Weg ab zur Küste, in der Hoffnung, dort etwas zu entdecken. Wie sich herausstellte, eine richtige Entscheidung. Zwar waren wir noch nicht ganz am Dalmeny House, der Strand war jedoch mit unzähligen verschiedenen Muscheln bedeckt und man hatte von diesem Standpunkt aus einen schönen Blick auf das bewohnte Barnbougle Castle; ein Towerhouse von 1881, welches auf den Kellergewölben einer älteren Burg errichtet wurde.


Rechts: Barnbougle Castle, Dalmeny

Wir sammelten u.a. geschwungene Schneckenmuscheln, Austern und rosafarbene Jakobsmuscheln und gingen schließlich weiter zum Dalmeny House, welches von hier nur noch einen knappen Kilometer entfernt war. Das Castle befindet sich in Privatbesitz und wird als Golfclub genutzt (offensichtlich für die "gehobene Gesellschaft", darauf ließen zumindest die anwesenden Autos a' la Jaguar & Co schließen). Zwar kann man es mit Führung besichtigen, jedoch nur zu bestimmten Tagen im Sommer, so dass wir uns mit Außenaufnahmen begnügen mussten.


Dalmeny House

Im Gebüsch fand Birgit einen Golfball, den sie mir als Andenken schenkte. Am Dalmeny House entdeckte ich schließlich ein Schild, dass sich eine Meile in anderer Richtung eine Bushaltestelle namens "Chapel Gate" befindet. So mussten wir den schönen, aber weiten Weg wenigstens nicht nochmals laufen. Wir kamen gerade am Chapel Gate an, als uns der Bus vor der Nase wegfuhr. Aufgrund fehlender Beschilderung klingelte ich bei dem einsam gelegenen Haus am Gate, woraufhin mir eine Frau sagte, dass der nächste Bus in einer viertel Stunde käme und wir ihn per Handzeichen anhalten müssten.

Wieder in Edinburgh kauften wir nach ein paar Fotoaufnahmen vom Castle bei unserem Inder Getränke für den nächsten Tag sowie Febreze für meine Schuhe. Als wir das Fenster unseres Zimmers öffneten, lief eine schwarze Katze übers Dach und schaute neugierig um die Ecke. Nach einem Foto mit Blitz verschwand sie jedoch schnell wieder.

Vor dem obligatorischen Romméspiel (diesmal gewann ich wieder) hatten wir noch Lust auf eine Zigarette und wollten nach unten gehen (in nahezu allen Guesthouses in Schottland herrscht striktes Rauchverbot). Allerdings hatte ich meine Schuhe bereits mit Febreze eingesprüht und sie waren nass. So zog ich meine dicken Wollsocken an (jetzt kamen sie also doch noch zum Einsatz) und nutze die Fußmatte kurzerhand als "schlecht geknüpften tibetanischen Rauchteppich". Hab' ihn nach der Nutzung auch wieder brav vor die Tür gelegt ;-)


Edinburgh Castle
 

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