Vampirgruft

 

 
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Castles & Abbeys
~ In Schottland auf den Spuren des kleinen Vampirs, Oktober 2007 ~


5. Tag
North Berwick - Longniddry - Prestonpans - Edinburgh

Mir ging es heute alles andere als gut! Bereits um 6.30 Uhr wachte ich auf und konnte aufgrund extrem starker Bauchschmerzen nicht mehr einschlafen. So ging ich in der Hoffnung auf Besserung duschen. Es wurde jedoch noch schlimmer; die Schmerzen wurden derart stark, dass ich mich mit Schwindelgefühl und unter Tränen auf den Boden legte, um nicht umzukippen. Ich habe öfter mal Magen-Darm-Probleme, aber so heftig ist es selten. An Frühstück war nicht zu denken, stattdessen nahm ich Buscopan Plus gegen die Bauchkrämpfe. Toll, ausgerechnet im Urlaub! Ich sah mich schon im Bett oder beim Arzt, doch zum Glück wirkte es. Es ging mir nicht gut, aber zumindest besser. Und da ich keine Lust hatte, den Tag ins Wasser fallen zu lassen, fuhren wir, nachdem Birgit gefrühstückt hatte, zum Bahnhof.

Am Schalter besorgten wir uns Hin- und Rückfahrkarten nach North Berwick. Wie wir später bemerkten, wurden uns jedoch nur zwei anstatt vier Zugtickets berechnet, worüber wir verständlicher Weise nicht gerade traurig waren. Östlich von Longniddry kamen wir an der Ruine vom Redhouse Castle vorbei; da es sich allerdings auf einem Privatgrundstück mit Gärtnerei befindet, ist es nicht zugänglich, weshalb ich es nur vom Zug aus fotografierte.


Redhouse Castle, Longniddry

In North Berwick angekommen, wollten wir eigentlich mit dem Bus Richtung Dunbar bis zum Tantallon Castle fahren. Der letzte Bus war jedoch gerade weg und der nächste kam erst in drei Stunden. So hieß es erneut gut drei Meilen laufen, wovon ich, da es mir noch immer nicht wirklich gut ging, nicht sonderlich begeistert war. Der Weg entlang der Straße zog sich endlos in die Länge und bot auch landschaftlich kaum Abwechslung, so dass ich froh war, als wir nach über einer Stunde endlich an der großflächigen Burgruine ankamen, deren rote Mauern sich gegen den Himmel abzeichneten.


Links: Tantallon Castle, North Berwick

Vom Meer wehte ein frischer Wind zu den Mauern an der Küste hinauf, deren Ausmaße so gewaltig waren, dass ich sie von nahem nur per 11 mm Ultraweitwinkel-Objektiv aufs Foto bannen konnte. Tantallon Castle wurde bereits Mitte des 14. Jahrhunderts erbaut, später erweitert und erst im 17. Jahrhundert zerstört. Der wuchtige Torturm mit Wappenstein wurde gerade restauriert und war von außen im unteren Bereich leider von einem Gerüst umgeben. Dennoch liegt die Ruine sehr fotogen an den Klippen und war in jedem Fall ihren Eintritt wert.
Der nächste Bus fuhr erst in zwei Stunden und da ich den Weg keinesfalls nochmals laufen wollte, verbrachten wir die Zeit auf der Burg. Während Birgit weiter die Mauern erkundete, lief ich in südlicher Richtung an den Klippen entlang, was nicht immer ganz ungefährlich, aber lohnenswert war. Möwenschwärme flogen an den hohen, steilen Felsen entlang, auf einem Pfahl am angrenzenden Feld saß ein Rabe, der sich beim Näher kommen in die Luft erhob und ich hatte von hier einen tollen Ausblick auf die Burg.



Tantallon Castle, North Berwick

Im kleinen Shop unweit des Castles kaufte ich mir noch ein Buch über schottische Burgen, bevor wir mit dem Bus zurück nach North Berwick fuhren. Nach einem kurzen Stopp an der dortigen Kirchenruine ging es per Zug weiter nach Longniddry, von wo aus wir mit dem Bus Richtung Aberlady bis zum Gosford House fuhren. Auf dem riesigen Anwesen, deren Seitenflügel nach Einsturz Ende des 19. Jahrhunderts wieder aufgebaut wurden, wurden unter anderem die Außenaufnahmen vor der McAshton-Gruft im Kinofilm vom kleinen Vampir gedreht, ebenso Innenaufnahmen im Treppenhaus.

Da standen wir nun, vor hohen Mauern und einem großen, verschlossenen Tor. An diesem hing ein Schild, dass das Haus nicht zu besichtigen sei. Eine Weile schaute ich mich enttäuscht um, bevor ich schließlich dennoch klingelte - jedoch ohne Reaktion. Wir wollten gerade entmutigt wieder gehen, als ein Wagen vor dem Tor hielt und ein Mann ausstieg. Kurz entschlossen sprach ich ihn an, woraufhin er mir ebenfalls freundlich mitteilte, dass das Anwesen nicht zu besichtigen sei. Ich erzählte ihm daraufhin von dem Film, dass ich extra aus Deutschland gekommen sei und fragte ihn erneut, ob es nicht zumindest eine Möglichkeit gäbe, ein Foto vom Mausoleum zu machen. Was hatte ich schon zu verlieren? Fragen kostet nichts. Der Mann überlegte kurz und mit dem Hinweis, dass die Besitzerin nicht anwesend sei, bat er uns ins Auto. Was für ein Glücksfall! Eigentlich gingen wir davon aus, dass er uns ein paar Fotos von der Gruft machen ließe und uns dann wieder nach draußen bringen würde. Stattdessen setze er uns ab und gab uns einen Tipp, an welcher Stelle (die wir selbst kaum gefunden hätten) wir das Grundstück ohne verschlossenes Tor wieder verlassen können. Perfekt!


Mausoleum, Gosford House, Longniddry

So nutzen wir die Gelegenheit, um auch noch einen Blick auf das Gosford House zu werfen. Durch abwechslungsreiche Wälder liefen wir über das große Anwesen. Gosford House erwies sich optisch als eine Mischung aus Schloss, Herrenhaus und Spukvilla. Mehre Statuen von Löwen und Hunden blickten uns entgegen, aus weitläufigen Seitenflügeln schauten uns dunkle Fensterhöhlen an, während vom rückseitigen Garten eine Treppe mit säulenverziertem Vorbau ins Haupthaus führte. Ein tolles Fotoobjekt!



Gosford House, Longniddry

Ich war gerade mit Fotografieren fertig (und keine Sekunde zu früh), als ein Mann auf uns zukam. Freundlich wies er uns darauf hin, dass es sich um Privatgrund handle; der Park dürfe zwar betreten werden, jedoch nicht das Grundstück des Hauses. Gerne beantwortete er mir meine Fragen nach der Geschichte des Hauses, welches im 18. Jahrhundert von Robert Adams für den Earl of Wemyss entworfen wurde. Das Haus selbst sei bewacht, weshalb wir bitte in den Park zurückkehren sollten (welcher im Norden, etwa 1,5 Meilen vom Haus entfernt, einen unverschlossenen Eingang besitzt).

Birgit wollte gerne noch ein Stück an der Küste entlang laufen, ich hatte jedoch genug von Fußmärschen. So trennten wir uns und wollten uns später in Edinburg wieder treffen. Von ihrem Spaziergang entlang der Küste brachte mir Birgit eine schöne Schneckenmuschel mit.

Ich fuhr mit dem Bus zurück nach Longniddry und von dort aus mit dem Zug nach Prestonpans. In diesem Moment begann es stark zu regnen und ich bedauerte Birgit. Aber wir hatten beide gute Regenjacken dabei und das war auch der einzige Zeitpunkt während unseres Urlaubs, an dem es regnete.


Preston Tower, Prestonpans

Nach ein paar Fotos vom verschlossenen, L-förmigen Preston Tower aus dem 15. Jahrhundert, in dem eine grün gekleidete Frau spuken soll, ging ich zurück zum Bahnhof, wo ich im Zug Birgit wieder traf. Gemeinsam fuhren wir nach Edinburgh, wo ich einen Salat essen ging, bevor wir mit dem Bus zu unserem Guesthouse fuhren. Während des allabendlichen Einkaufs im "Costcutter" bei unserem Inder stellte sich im Gespräch heraus, dass er in Wirklichkeit ein aus Dänemark stammender Pakistaner ist; für uns blieb er aber trotzdem "unser Inder" ;-)

Die heutige Rommé-Runde gewann Birgit.
 

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