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- Tagebuch meiner Pragreise im August 2008 -


3. Tag, 25. August 2008

Heute war ich so richtig unfit und lustlos, deshalb legte ich mich nach dem Frühstück nochmals in Bett und wollte erst gegen Mittag in die Stadt fahren. Dazu kam es jedoch nicht, denn ich verschlief tatsächlich den gesamten Tag und wachte erst nach 17.00 Uhr wieder auf. So kann man seinen Urlaub natürlich auch verbringen... Da ich um 19.00 Uhr das Vorgespräch zur Fettabsaugung in der Prager Klinik hatte, lohnte es sich jetzt auch nicht mehr, noch etwas in Angriff zu nehmen. Und so lümmelte ich noch etwas herum, schaute fern, ging duschen und fuhr schließlich in die Klinik.

Das Vorgespräch bestätigte leider meine gestrigen Befürchtungen. Wie bereits erwähnt, hatte ich in den letzten Monaten 18 Kg abgenommen. Deshalb war das Gewebe am Bauch, den ich eigentlich absaugen lassen wollte, jetzt nicht mehr so fest, so dass nach einer Absaugung eine Bauchdeckenstraffung erforderlich gewesen wäre. Davon riet mir der Arzt ab, denn wenn ich auf normalem Weg weiter abnehmen würde, wäre die Chance größer, dass sich die Haut, zumindest zum Teil, zurückbildet. Bei einer großen Liposuktion am Bauch hingegen hätte die Haut aufgrund des abrupten Unterschiedes keine Möglichkeit, um sich wieder richtig anzupassen. Nun ja, begeistert war ich logischerweise nicht, aber zumindest war der Arzt ehrlich und schaute nicht nur aufs Geld.

Stattdessen vereinbarten wir (wie geplant) eine Fettabsaugung an der Brust sowie zusätzlich an der Hüfte und an den Innenseiten der Oberschenkel. Nicht komplett, um auch hier das Risiko von Hautüberschuss gering zu halten, aber zumindest zur Konturformung. Damit war ich dann auch zufrieden, zumal ich nach der OP so oder so noch weiter hätte abnehmen wollen und müssen. Preislich etwas günstiger war es jetzt auch, als die ursprünglich geplante größere Absaugmenge an Bauch und Brust.

Es wurde bereits dunkel, als ich die Klinik verließ und entschied, doch noch in die Stadt zu fahren und ein paar Nachtaufnahmen von Prag zu machen. So ließ ich den letzten eigentlichen Urlaubstag dann doch nicht ganz ungenutzt verstreichen.


Prag bei Nacht. Links das Klementium, rechts die Statue des heiligen Nepomuk auf der Karlsbrücke


Rechts das ehemalige Stadttor an der Karlsbrücke


Das Karlstor und das Ballhaus Zofin auf der Slawischen Insel


4. und anschließende Tage

Nun war es soweit, die OP stand unmittelbar bevor. Um 8.30 Uhr wurde mir Blut abgenommen, zwei Stunden später standen u.a. Blutdruckmessung und EKG auf dem Programm. Die OP wurde für 17.00 Uhr angesetzt, und so hatte ich noch viel Zeit, um im Park spazieren zu gehen, zu telefonieren und mich irgendwie von meinem Hungergefühl abzulenken. Zwischenzeitlich traf ich mich mit Michelle aus Ulm, die ich am Vorabend kennen gelernt hatte und die heute ebenfalls operiert wurde.

Irgendwann war es dann soweit, ich bekam den OP-Kittel und wurde vor den Operationssaal gefahren, in dem Michelle gerade mühselig aus ihrer Narkose erwachte. Vorab wurde mir ein Tropf angehängt und anschließend kam der Arzt zu mir, zeichnete die abzusaugenden Stellen ein und machte ein Vorher-Foto. Ich war nervös und glücklich zugleich, schwer zu beschreiben. Vernetzt und verkabelt bekam ich die Maske mit dem Narkosegas aufgesetzt und ich weiß nur noch, dass ich zum Arzt sagte, er solle so viel wie möglich entfernen. Um Punkt 17.30 Uhr gingen bei mir die Lichter aus...

...ziemlich genau zwei Stunden später erwachte ich aus der Vollnarkose und mir ging es hundeelend; ich war eingezwängt in zwei "hocherotische" Stützmieder (die ich jetzt sechs Wochen tragen muss), mir war kalt und vor allem kotzübel. Aber zumindest hatte ich keine Schmerzen. In der ersten Nacht schlief ich so gut wie gar nicht und jedes Mal, wenn ich kurz wegnickte, kam die Schwester, um mir einen neuen Tropf anzuhängen. Entsprechend erschlagen fühlte ich mich am Tag danach, aber ich zwang mich trotzdem aufzustehen und ein paar Schritte zu laufen, wie es mir der Arzt empfohlen hatte. Irgendwann konnte ich eh nicht mehr liegen.

Die ersten beiden Tage nach der OP zogen sich wie Kaugummi und es dauerte auch gut zwei Tage, bis ich mich zumindest halbwegs erholt hatte und wieder etwas essen konnte, ohne dass mir gleich schlecht wurde. Die Vollnarkose und der Flüssigkeitsverlust hatten mir doch ziemlich zugesetzt.

Inzwischen ist eine Woche seit der OP vergangen. Ich habe (insbesondere morgens nach dem Aufwachen) ab und zu noch leichte Schmerzen, aber dafür gibt es Medikamente; wenngleich ich diese von Tag zu Tag weiter reduziere. Die beiden Mieder (eines für die Oberschenkel, eines für Brust und Bauch) drücken furchtbar und sind einfach nur unbequem, aber da muss ich jetzt halt durch. Und die Blutergüsse bilden sich im Laufe der Zeit auch zurück.
Mit dem Ergebnis bin ich ebenfalls zufrieden; noch ist natürlich alles etwas geschwollen, aber vor allen an Brust und Hüfte sehe ich in der Kontur schon jetzt einen deutlichen Unterschied zu vorher.

Abgesaugt wurden übrigens 3800 ml Fett. Gekostet hat mich der Eingriff inkl. der Voruntersuchungen, den Miedern und der zwei Nächte in der Klinik insgesamt rund 2200,- Euro (ein Sparguthaben machte es möglich). In einer deutschen Klinik wurden für die gleiche Operation 7600,- Euro veranschlagt - das hätte ich mir niemals leisten können. Und mal von ein paar (für mich eher nebensächlichen) Rahmenbedingungen in der Prager Klinik abgesehen, wäre der Eingriff an sich in Deutschland auch nicht grundlegend besser verlaufen; der medizinische Standart ist schließlich vergleichbar.

Nächste Woche werden bei meiner Hausärztin die Fäden gezogen, Narben sind später wegen der kleinen Einstichstellen kaum zu sehen. Die Schmerzen werden auch von Tag zu Tag deutlich geringer und Mitte Oktober kann ich endlich die nervigen Mieder von mir werfen. Ich bereue meine Entscheidung nicht, im Gegenteil; aber ob ich mir diese Tortur ein zweites Mal antun würde, ist trotzdem eher fraglich. Es ist und bleibt nun mal ein belastender Eingriff für den Körper.

Was andere über meinen Entschluss denken, ist mir gleichgültig; das war mir vorher egal und ist es auch jetzt. Ich habe die OP schließlich nur aus einem Grund gemacht: Für mich selbst!


 

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